Imp­fung gegen die Marek-Krank­heit

Was ist die Marek-Krank­heit?

Die Marek-Krank­heit (auch Marek’sche Krank­heit oder Geflü­gel­läh­mung) ist eine hoch anste­cken­de Virus­er­kran­kung bei Hüh­nern, die durch das Marek-Virus, einem Her­pes­vi­rus, ver­ur­sacht wird. Sie befällt haupt­säch­lich jun­ge Hüh­ner im Alter von 3 bis 20 Wochen, kann jedoch auch älte­re Tie­re um die ers­te Lege­pe­ri­ode betref­fen. Das Virus führt zu varia­blen Sym­pto­men wie Tumor­bil­dun­gen in ver­schie­de­nen Orga­nen sowie zu Läh­mun­gen, Seh­stö­run­gen und einem geschwäch­ten Immun­sys­tem. Nicht alle Sym­pto­me tre­ten gemein­sam auf. Eine Behand­lung ist nicht mög­lich.

Die Inku­ba­ti­ons­dau­er vari­iert zwi­schen 20 und 160 Tagen. Die Aus­prä­gung der Marek-Krank­heit kann sehr varia­bel sein. Man unter­schei­det zwi­schen der klas­si­schen und der aku­ten Form:

  • Die klas­si­sche Form ist dadurch gekenn­zeich­net, dass die Ner­ven besie­delt wer­den und bei Tie­ren im Alter von 12 bis 16 Wochen Läh­mun­gen auf­tre­ten. Sie kommt unre­gel­mä­ßig vor, und die Mor­ta­li­täts­ra­te beträgt weni­ger als 10%.

  • Die aku­te Form zeigt sich seu­chen­haft bei Küken bis zur 8. Lebens­wo­che und ver­ur­sacht Todes­fäl­le beson­ders bei Tie­ren im Alter von 18–22 Wochen. Auch im Lau­fe der ers­ten Lege­pe­ri­ode kann es noch zu spä­ten Todes­fäl­len kom­men. Die Ster­be­ra­te liegt bei bis zu 50%. Bei der aku­ten Form tre­ten Brust­bla­sen, Hauter­he­bun­gen, die zu einer rau­en Haut füh­ren, sowie Lym­phome in den Ein­ge­wei­den auf. Auf­grund krebs­ar­ti­ger Zell­wu­che­run­gen in inne­ren Orga­nen wie Leber, Milz oder Lun­ge neh­men die Tie­re ab und ver­en­den schließ­lich.

Das Virus wird über infi­zier­ten Staub, Federn und Kot ver­brei­tet und kann lan­ge Zeit in der Umge­bung über­le­ben. Es stellt kei­ne Gefahr für Men­schen dar, ist jedoch eine bedeu­ten­de Bedro­hung für Hüh­ner­be­stän­de.

In Deutsch­land ist die Marek-Krank­heit eine nach Tier­ge­sund­heits­ge­setz mel­de­pflich­ti­ge Tier­krank­heit.

Muss ich gegen die Marek-Krank­heit imp­fen?

Eine Imp­fung wird emp­foh­len, ins­be­son­de­re für Hob­by­hal­ter, Züch­ter und gewerb­li­che Geflü­gel­pro­du­zen­ten. Die Imp­fung ist der effek­tivs­te Weg, um Hüh­ner vor den schwe­ren Aus­wir­kun­gen der Krank­heit zu schüt­zen.

Unge­impf­te Hüh­ner sind extrem anfäl­lig für das Virus, und ein Aus­bruch kann zu hohen Ver­lus­ten füh­ren. Obwohl die Imp­fung nicht ver­hin­dert, dass das Virus Tie­re infi­ziert, redu­ziert sie die Schwe­re der Erkran­kung und die Tumor­bil­dung erheb­lich.

Aber: Eine Imp­fung gegen die Marek-Krank­heit ist NUR bei Kunst­brut mög­lich!

Wie funk­tio­niert die Imp­fung?

Die Marek-Imp­fung wird nor­ma­ler­wei­se bei Ein­tags­kü­ken durch­ge­führt und muss inner­halb der ers­ten zwei Lebens­ta­ge erfol­gen. Sie besteht aus einem abge­schwäch­ten Virus, das das Immun­sys­tem des Kükens trai­niert, um eine Immun­ant­wort gegen das Marek-Virus zu ent­wi­ckeln.

Die Imp­fung erfolgt in der Regel durch eine Injek­ti­on in die Brust­mus­ku­la­tur oder unter die Haut. Wich­tig ist, dass die geimpf­ten Küken in den ers­ten zwei Wochen nach der Imp­fung nicht in Kon­takt mit ande­rem Geflü­gel kom­men, damit das Immun­sys­tem die not­wen­di­ge Immu­ni­tät auf­bau­en kann.

Die Imp­fung ist nur bei Kunst­brut und nicht bei Natur­brut mög­lich. Außer­dem ist der Impf­stoff nur in Dosen für min­des­tens tau­send Tie­re ver­füg­bar und muss inner­halb kur­zer Zeit ein­ge­setzt wer­den. Daher emp­fiehlt sich ein Zusam­men­schluss und eine gemein­sa­me Impf­ak­ti­on von ver­schie­de­nen Hob­by­züch­tern sowie koor­di­nier­te Brut­ter­mi­ne.

Die Imp­fung bie­tet kei­nen 100%igen Schutz vor Infek­tio­nen, son­dern nur einen Schutz vor dem Aus­bruch der Sym­pto­me. In Kom­bi­na­ti­on mit guten Hygie­ne­maß­nah­men und einer sorg­fäl­ti­gen Bestands­über­wa­chung kön­nen Aus­brü­che effek­tiv ein­ge­dämmt wer­den.

Die aktu­el­len Impf­ter­mi­ne fin­det ihr im Ter­min­ka­len­der.